Der „Spiegel“ bringt in seiner morgigen Ausgabe eine lange Analyse aus nun veröffentlichten internen
Dokumenten der Regierungszeit von Helmut Kohl. Kurzzusammenfassung Italien hätte nie als Euro-Land aufgenommen werden dürfen, allerdings befürchtete Kohl vor der Wahl 1998, dass wenn Italien nicht in den Euro-Kreis aufgenommen werden würde auch Frankreich nicht mitmacht. Kohl wischte alle ökonomischen Einwände – ähnlich bei der Einführung der DM auch in den Neuen Bundesländern – beiseite und entschied dies politisch. Nach der Spiegelveröffentlichung stellt sich die Frage, ob überhaupt wirtschaftlicher Sachverstand bei Helmut Kohl gefragt war. Bestürzend ist, wie wenig dieser Sachverstand gehört wurde und so getan wurde, als wenn alles in Ordnung wäre. Übrigens: Kohl befürchtete, dass wenn Gerhard Schröder Bundeskanzler werden würde, der EURO so nicht eingeführt werden würde.Das ist insofern spannend, da ja gerade die CDU der SPD vorgeworfen hat, Griechenland in die EURO-Zone aufgenommen zu haben.
Der „Sündenfall“ Italien war dann die Grundlage für die Aufnahme Griechenlands in die EURO-Zone. Italien hat – nach dem Bericht des Spiegel – offensichtlich nicht wirklich die Grundlagen für die Aufnahme in den EURO erfüllt und zumindest die damalige deutsche Bundesregierung wollte auch nicht richtig hinsehen, aber auch nichts unternehmen, dass dann die Stabilitätsregeln eingehalten werden. Es ist sicher spannend, wie dieser Beitrag politisch kommentiert wird.