Sozialinitiative der evangelischen und katholischen Kirche – Ideen für Taten
DIE SOZIALINITIATIVE DER EVANGELISCHEN UND KATHOLISCHEN KIRCHE
Vom 28.2.2014
Die 10 Thesen der Kirchen und einige Ideen von mir:
1. Wirtschaftliches Wachstum in den Dienst des Menschen stellen: Die Marktwirtschaft soll sich in Bahnen bewegen, die dem Gemeinwohl dienen, der Staat muss Auswüchsen Grenzen stellen, das Geld muss den Menschen dienen, Gewinnmaximierung um jeden Preis ist moralisch inakzeptabel.
Ich fordere daher:
– einen massiven Ausbau der Mitbestimmung im Betrieb
– einen starken Staat, der auch wirtschaftliche Regeln einführt und durchsetzt
– einen grundsätzlichen Vorrang der menschlichen Arbeit vor dem Kapital
2. Soziale Marktwirtschaft nachhaltig weiterentwickeln: Die ungleiche Verteilung von Einkommen und Vermögen hat zugenommen, die Politik muss den Ausgleich von Wirtschaft und Sozialem im Blick halten.
Ich fordere daher:
– einen einmaliger Lastenausgleich durchführen, damit der Staat seine Aufgaben wahrnehmen kann:
Infrastruktur erneuern, Bildung stärker fördern, sozialen Ausgleich vorantreiben
– den Sozialstaat ausbauen
3. Ordnungspolitische und ethische Maßstäbe für die Wirtschaft erneuern: Die Bankenaufsicht und Finanzmarktordnung soll auch unter moralischen Maßstäben reguliert werden, Manager sollen für Entscheidungen haften.
Ich fordere daher:
– Einführung einer harten Bankenaufsicht
– Eine weltweite Finanzmarktordnung
– Trennung der Banken in Geschäftsbanken und Banken, die vor allem zocken
4. Staatsfinanzen konsolidieren: Belastungen sollen gerecht verteilt werden, die Lösung der europäischen Krise darf nicht auf dem Rücken von Millionen Menschen ausgetragen werden, die sie nicht verursacht haben.
Ich fordere daher:
– einen einmaligen Lastenausgleich durchführen
– Wiedereinführung einer Vermögenssteuer
– Erhöhung des Spitzensteuersatzes
– Erhöhung der Gewinnsteuern auf Aktien
5. Ökologische Nachhaltigkeit in Lebens- und Wirtschaftsstilen verankern: Deutschland und Europa sollen beim Aufbau einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft eine Vorreiterrolle übernehmen.
Ich fordere daher:
– Zügige Umsetzung der Energiewende hin zu regenerativen Energien
– Forcierung der Energieeinsparung
– Vorrang der Nahversorgung
6. Belastungen des demografischen Wandels gerecht verteilen: Kindererziehungs- und Pflegezeiten sollen bei der Rente stärker berücksichtigt werden.
Ich fordere daher:
– Das Alter als Chance betrachten
– Gleitende Erhöhung der Renten-und Pflegeversicherungsbeiträge
– Erhöhung der staatlichen Zuschüsse
– Ausbau bezahlbarer haushaltsnaher Dienstleistungen und einen Haushaltscheck von der öffentlichen Hand
– Ausbau wohnortnaher und ambulanter Dienste
7. Durch Inklusion und Partizipation zur Chancengerechtigkeit beitragen: Die Integration von Migranten soll verbessert und der Teufelskreis der Vererbung von Armut durchbrochen werden.
Ich fordere daher:
– Inklusion bedeutet eine umfassende Unterstützung der öffentlichen Hand für die Teilhabe aller in allen Lebensbereichen, Inklusion darf kein Kürzungsmodell sein
– Migranten sollten als Chance begriffen werden
– Armut sollte durch staatliche Eingriffe vermindert, Reichtum als eine Möglichkeit des Ausgleichs betrachtet werden
– Die Spaltung der Gesellschaft in Arme und Reiche muss überwunden werden
8. Über Arbeit gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen: Über staatliche Beschäftigungsmaßnahmen Langzeitarbeitslose einbinden, Auswüchse des unregulierten Arbeitsmarktes staatlich begrenzen, wo nötig einen gesetzlichen Mindestlohn einführen.
Ich fordere daher:
– Einen verbindlichen Mindestlohn, der von den Tarifparteien vereinbart wird
– die Weiterentwicklung eines öffentlich finanzierten Sektors in dem u.a. Langzeitarbeitslose arbeiten und Geld verdienen können
– die Auswüchse des unregulierten Arbeitsmarkts klar begrenzen
– Erheblicher Ausbau der finanziellen Mitarbeiterbeteiligung der Arbeitnehmer u.a. durch die Ausgabe von Mitarbeiteraktien
– Ausbau des Bundesfreiwilligendienstes
z.B. Verlängerung des Bundesfreiwilligendienstes auf bis zu 5 Jahre, Erhöhung der finanziellen Zuwendung
9. Durch Bildung persönliche Entwicklung und wirtschaftlichen Fortschritt fördern: Mehr Geld für Bildung, mehr Durchlässigkeit im Bildungssystem schaffen.
Ich fordere mehr:
– Erhöhung der Bildungsausgaben
– Weiterentwicklung der bildungspolitischen Landschaft: Längere gemeinsame Schulzeit
Möglichst kurze Bildungswege für die Schüler
Erhebliche Durchlässigkeit des Bildungssystems
Aufwertung des dualen Ausbildungssystems mit dem Ziel eines durchgängigen beruflichen Ausbildungssystems bis hin zum Studium
10. Europäische Solidaritäts- und Verantwortungsgemeinschaft schaffen: Bei der Bewältigung der Eurokrise sicherstellen, dass das europäische Gemeinschaftsgefühl nicht auf der Strecke bleibt. Die Idee einer Friedensgemeinschaft weiterentwickeln.
Ich fordere daher:
– Europa als soziale Gemeinschaft stärken
– Eine gemeinsame koordinierte Wirtschaftspolitik entwickeln
– Stärkung der Wirtschaft, durch gezielte Investitionen, gerade in den öffentlichen Sektor, der Infrastruktur und in Zukunftsinvestitionen
– Eine Stärkung der Arbeitnehmerrechte in ganz Europa